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Das Dilemma der modernen Arbeitswelt – und was man tun kann.

6.2.2020: Als Selbständige(r) oder Unternehmer(in) kann man seinen Arbeitstag oft selbstbestimmt und weitgehend frei gestalten. Das ist natürlich eine tolle Sache und oft einer der Hauptgründe, weshalb wir uns selbständig gemacht haben.

Diese Freiheit ist aber auch eine anspruchsvolle Ausgangslage. Denn wir haben täglich eine fast unendlich grosse Auswahl an Möglichkeiten, was wir tun könnten. Wir sind nicht wie in Grossorganisationen durch vorgegebene Ziele und Termine (Sitzungen!) eingebunden. Wir entscheiden selbst darüber was wir tun, wie wir es tun und so auch selbstbestimmt über unseren Erfolg.

Das Dilemma der modernen Arbeitswelt

Wissensarbeiter – und zu denen zählen die meisten UnternehmerInnen und Selbständige – leben meist davon, die Resultate ihrer intellektuellen Leistungen zu verkaufen. In einer globalisierten Welt, die voller digitalen Vergleichs- und Outsourcing-Möglichkeiten ist, können Wissensarbeiter wie Berater, Anwälte, Coaches, Werber etc. je länger je mehr nur dann wirklich Erfolg haben, wenn sie aus der Menge herausragen. Man spricht heutzutage von «The End of Average». Damit aber Wissensarbeiter intellektuell Herausragendes leisten können, müssten sie eigentlich über längere Zeit hochkonzentriert und ungestört arbeiten können.

Das ist in unserer dynamischen Zeit aber immer schwieriger. So zeigt z.B. eine grossangelegte Studie der AKAD Universität Stuttgart von 2018, dass Mitarbeitende mehr als je zuvor arbeiten und dennoch nicht das erreichen, was sie sollten.

Ein wichtiger Grund hierfür: Wir sind ständig abgelenkt. Wir kennen alle dieses Problem. Was aber erstaunlich ist: In einer Zeit, die geistige Spitzenleistungen («deep work») belohnt, arbeiten wir mehr und mehr in Umfeldern, die alles zu fördern scheinen, was einem fokussierten Arbeiten entgegenwirkt, z.B. Grossraumbüros, Handies auf dem Tisch, Social Media, E-Mails, Instant Messages und mehr lenken uns konstant ab.

Auch die trendigen Zürcher Co-Working Spaces mit ihren Coffee-Lounge Setup inklusive Musik, viel Bewegung und konstant hoher Geräuschpegel wurden sicherlich nicht mit dem Ziel gestaltet, die Leistung von Wissensarbeitern zu optimieren.

So ist unser «Modern Worklife-Dilemma» ist, dass wir eigentlich geistige Hochleistungen erbringen müssten, unser Umfeld aber oft nicht dafür geschaffen ist. Als Konsequenz arbeiten wir zwar fleissig, aber oft ineffizient, nicht fokussiert und unproduktiv.

Busyness doesn’t take care of business

Bei Unternehmern und Selbständigen zählt nur das Resultat. Es nützt uns nichts, wenn wir 14 Stunden arbeiten, 300 E-Mails sichten, zig-Meetings haben, der Kundenauftrag aber unerledigt bleibt. Auch wenn das vielleicht etwas gar banal formuliert war: Tatsache ist, dass Menschen die Neigung haben, «busy» zu sein und dabei viel Unwichtiges erledigen. Wichtiges oder auch Schwieriges schieben wir dabei aber häufig auf (wir können ja selbst entscheiden, was wir machen…). Zudem sind wir gerne abgelenkt. Ablenkung hat sogar Suchtcharakter. Erstaunlicherweise lenken wir uns statistisch gesehen zu 60% sogar selbst ab.

Die beste Investition in unseren künftigen Erfolg: Steigerung der persönlichen Arbeitsproduktivität

Wie erwähnt arbeiten wir in einem anspruchsvollen Umfeld, in dem fokussiertes, produktives Arbeiten enorm schwierig ist. Gerade auch für Selbständige und Unternehmer. Dies weil wir selbst frei entscheiden können, was wir tun, weil wir süchtig nach Ablenkung sind und weil wir gerne viele, aber unwichtige Sachen machen. Da für uns aber nur das Resultat zählt, ist es gerade bei dieser sehr herausfordernden Ausgangslage enorm wichtig, das zu optimieren, was wir selbst beeinflussen können: unsere persönliche Arbeitsproduktivität.

Wieso ist die Optimierung der Arbeitsproduktivität nicht eine Top-Priorität? Z.B. die Optimierung unseres physischen und elektronischen Arbeitsumfeldes, der Arbeitsorganisation, des Zeitmanagements, der technologischen Unterstützung oder unseres Arbeitsverhaltens? Denn alle Verbesserungen der Arbeitsproduktivität würden uns ab sofort und täglich wiederkehrend mehr Effektivität und Effizienz ermöglichen und uns erfolgreicher machen.

Nur als Beispiel: Stellen Sie sich vor, dass Sie durch eine Anpassung Ihrer Arbeitsprozesse 12 Minuten im Tag gewinnen (was einfach machbar ist). Das wären eine Stunde pro Woche/ 6 Arbeitstage im Jahr oder für eine 40-jährige Person eine Zeitersparnis von 150 Tagen bis zur Pension, die man für Wichtigeres als Ineffizienz einsetzen könnte. Nicht schlecht, oder?

Noch wichtiger als die möglichen Effizienzgewinne ist aber die Steigerung der Arbeitseffektivität. Stichworte sind hier: klare Ziele, bessere Organisation und Planung, Priorisierung der Aufgaben und fokussiertes, ungestörtes Abarbeiten der Wichtigkeit nach.

«Auch der längste Marsch beginnt mit dem ersten Schritt» (Laotse)

Ich lade Sie ein, sich ab sofort intensiv mit dem Thema persönliche Arbeitsproduktivität auseinanderzusetzen. Es ist immer besser produktiver als weniger produktiv zu sein und es gibt keine Nachteile. Es gibt Dutzende von smarten Strategien, Tools und Best Practices aus denen Sie diejenigen auslesen können, die sie noch effektiver und/oder effizienter machen.